Mittwoch, 15. August 2012

Ich will immer das, was ich nicht haben kann

Vor ein paar Wochen beschloss ich, mein Apartement auszumisten - ich sortierte alle Schuhe, die ich seit einem Jahr nicht mehr getragen habe, aus. Einige bot ich bei Ebay zum Verkauf an (die Auktionen laufen übrigens noch *Schleichwerbung*). Jedenfalls interessieren sich mehr Leute für meine alten (einmal getragenen) Schuhe, als ich dachte. Eigentlich sollte mich das freuen. Eigentlich. Nur bin ich eben ein Psycho. Und jetzt, wo alle auf meine verschmähten Schuhe bieten, will ich sie irgendwie doch nicht abgeben!


Doch bei den Schuhen hört es nicht auf. Irgendwie ist etwas bzw. jemand für mich immer genau dann am interessantesten, wenn es/er außer Reichweite ist. Wie damals bei diesem Typen, nennen wir ihn T.: Wochenlang lief er mir nach, schickte mir Blumen, überhäufte mich mit Geschenken. Ich ignorierte ihn die meiste Zeit, auch wenn mir die Aufmerksamkeit gefiel, die ich von ihm bekam. Irgendwann gab er auf. Tage später sah ich ihn mit einer Frau in unserem Stammcafé sitzen - und rastete völlig aus. Ich machte ihm eine Szene, spielte das Opfer und warf ihm an den Kopf, mich ausgenutzt zu haben. Statt wütend zu sein, schien T. sich zu freuen und zu denken, dass wir wohl jetzt ein Paar seien. Sobald er seine neue Bekanntschaft in die Wüste geschickt hatte, verwandelte ich mich wieder zurück zur Eisprinzessin und zeigte ihm die kalte Schulter.


Ich habe mit meinen Freundinnen über dieses Phänomen gesprochen und den meisten geht es genau wie mir: Wir wollen immer das, was wir nicht haben können. Warum ist das so? Wir haben bisher keine Antwort auf diese Frage gefunden. Aber eins wurde mir Jahre später klar: Wenn du jemanden wirklich liebst, dann ist es egal, ob er erreichbar ist oder einen auf unnahbar macht......wenn es Liebe ist, dann weißt du es. Und darum weiß ich, dass ich T. wohl nie geliebt haben muss.
Die Schuhe kommen also weg. :)

xoxo, S.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen